|
|
1970 - The New Generation
Mit
einem Basispreis von 4305,00 Dollar ( 750,00 Dollar
mehr als zur Modelleinführung des Trans Am im
Jahre 1969 ) läutete Pontiac bereits 1970 mit
einem komplett neuen Modell eine neue Ära ein.
Dieses Auto war für diese Periode der frühen 70er
etwas sehr besonderes, mit einer subtilen runderen
Linienführung.
Viele verbinden dieses Fahrzeug
mit der bekannten 455 CID-Motorisierung. Allerdings
hatte die Produktion der Modelle von 1970 durchgehend
Motoren des Typs 400 CID. Die Standard-Maschine
war eine "RAM AIR III" mit 345 PS. Optional gab
es die "RAM AIR IV" mit 370 PS. Alle Modelle hatten
Doppelrohrauspuff mit Endrohren aus Chrom. Die
Leistungsstärke der beiden Motoren lag sehr nahe
beieinander.
Es war in den späten 60ern und frühen
70ern eine beliebte Taktik der Hersteller, die
PS-Leistung tief zu halten, da die Versicherer
für eine hohe PS-Zahl hohe Versicherungsprämien
kassierten. Das Drehmoment dieser Motoren lag
bei 430@3400 für die RAM AIR III und 445@3900
für die RAM AIR IV. Die Motorvarianten waren wahlweise
mit 4-Gang-Schaltung oder 3-Gang-Automatik erhältlich.
Die Automatik hatte eine GM-typsiche Schalt-Anordnung
mit frühen Schaltpunkten bei niedriger Umdrehung.
Die 4-Gang-Schaltung hatte einen "Hurst"-Schalter
mit eisenummanteltem Schaltknauf und einem langen
Schaltweg. Dieser zu lange Schaltweg führte den
Begriff "tennis elbow" (tennis-arm) in den Automobilbereich
ein. Mit dem langen Schaltweg und der Position
des Schaltkaufes in der Mittelkonsole war das
Fahren recht unkomfortabel.
Das Chassis bestand
aus einer Karosseriekonstruktion, genannt "Unibody"
mit separat angebrachtem "Front Subframe". Diese
Art der Konstruktion sah auf dem Papier ganz hervorragend
aus, den sie sollte die Lasten von Motor und Antrieb
verteilen und für Stabilität sorgen. Allerdings
sorgte die Art und Weise der Verbindung dieser
Teile für Kummer, denn damit besaßen alle Trans
Am dieser Bauart eine Art "Scharnier" an einer
sehr ungünstigen Stelle. Dadurch begann die Karosserie
zu knarren und zu stöhnen, zusätzlich ergab sich
eine unangenehme Nick-Bewegung des Fahrzeuges
selbst auf ebenster Strecke. Das Fahrverhalten
war immer ein zentrales Thema und der Trans Am
wurde auch dem entsprechend Fahrwerkstechnisch
ausgestattet. Mit dem großen Gewicht auf den Vorderrädern,
hatten die Ingenieure einiges zu tun, um das Untersteuern,
typisch für schwere Fahrzeuge, zu eliminieren.
Im Heck sorgten Stabilisatoren für eine Verstärkung
der Steifheit. Das Ergebnis war ein sehr neutrales
Fahrverhalten.
Um dem Trans Am eine entsprechende
Bodenhaftung zu verschaffen wurden F60-15 Reifen
auf 15" x 7" Rally II Felgen montiert. Diese Felgen
paßten allerdings optisch nicht zum Rest des Fahrzeugs.
Die Bremsanlage bestand aus bremskraftverstärkten
Scheibenbremsen vorn und Trommelbremsen hinten.
Die Bremsscheiben hatten einen Durchmesser von
ca. 30 Zentimetern mit einer Stärke von 3 Zentimetern,
die Trommelbremsen 23 Zentimeter Durchmesser.
Die 70er Modell hatten sog. "Front Fender Air
Extractors". Diese speziell geformten Front-Spoiler
erzeugten durch den Fahrtwind einen natürlichen
Druck auf das Fahrzeug, d.h. sie verminderten
den aerodynamischen Auftrieb und sorgten für eine
ausreichende Luftkühlung des Motors.
|
|
|
|
|
|
Haubenöffungen
waren ebenfalls eine wichtige Angelegenheit. Nahe
der Vorderkante der Motorhaube befanden sich 2
Öffnungen, die den Luftfilter mit ausreichend
Luft versorgten. Dieses Prinzip wurde beim 1970
Formula-Model übernommen.
Das Trans Am Motor-Model
war anders aufgebaut, sodaß dieses System der
Luftzufuhr bei weitem nicht so gut funktionierte
wie geplant. Da ein hoher Treibstoffverbrauch
kein Thema für Trans-Am Besitzer war, wurde der
Tank so bemessen, daß er für eine 3-Stunden-Fahrt
reicht.
Das Styling beschränkte sich allerdings
nicht nur auf "hood scoops" und "air extractors".
Zum ersten Male wurden keine Doppelscheinwerfer
benutzt. Dies sollte dem Fahrzeug eine agressivere
Form verleihen. Diese "einfachen" Scheinwerfer
sollten bis 1977 das Bild des Firebird bestimmen.
Die Front erhielt insgesamt ein sportlicheres
Design. Hinzu kamen auch die sog. "wheel spats". Diese Spoiler hatten die Aufgabe, anströmenden
Fahrtwind um die Reifen herum abzuleiten. Da Convertibles
(Cabrios) zu dieser Zeit nicht sehr beliebt waren,
wurde auf diese Modellvariante verzichtet.
Bei
der Farbauswahl für seinen Trans Am war man etwas
eingeschränkt. Zur Auswahl standen die Farben
Weiß mit blauen Streifen (siehe auch 1971) oder
Blau mit weißen Streifen. Die Streifen verliefen
mittig über die gesamte Länge des Fahrzeugs. Die
Streifen verliefen nicht bis zu den Fahrzeugkanten,
sondern wurden vorher abgerundet und mit einer
schwarzen oder mehrfarbigen Kante versehen. Auf
der "Nase" des Autos wurde ein mittelgroßes Firebird-Symbol
in Streifenfarbe plaziert. Im Gegensatz zu vorherigen
Trans Am - Modellen wurde hier nicht die Hubraumgröße
auf den "Shaker" geschrieben, der ebenfalls in
Streifenfarbe gehalten war. Der Heckspoiler sorgte
bei Pontiac für Diskussionsstoff. Um die Form
dem Auto anzupassen, wurden die Ecken abgerundet.
Die verringerten allerdings den eigentlichen Sinn
des Spoilers. Das kantigere Design, wie es später
beim 1970 Camaro Z28 zu sehen war, war die durch
die Ingenieure geforderte Form. Herausragendstes
Merkmal des Spoilers war seine Größe. Sie sollte
jedermann zu erkennen geben, daß sie bei diesem
Auto mit einem Trans Am zu tun hatten.
Direkt
vor dem Fahrer saß der 160 mph Tacho ( 260 kmh
) und ein ähnlich optimistischer 8000 Upm-Drehzahlmesser.
Eine Uhr war im Tacho direkt integriert. Die restlichen
Instrumente waren Tankinhalt, Öldruck, Kühlwassertemperatur
und Batteriespannung. Die Instrument selbst waren
in einem Rennwagen-Look gehalten. Um den Innenraum
zu vergrößern verloren die Rücksitze etwas an
Platz und die Vordersitze erhielten eine tiefere
Sitzposition. Die Rücksitze waren eine Kopie der
Vordersitze. Somit wurde der Trans Am zu einer
Art 4-Sitzer (eher 2+2). Die Türen wurden etwas
schwerer und dicker. Eine vermisste Option, die
im 69er noch vorhanden war, war die umklappbare
Rückbank. Somit war der Raum für Gepäck kleiner
und die Kofferraumöffnung war noch kleiner.
3196
Trans Am's wurden 1970 gebaut. Für ein Fahrzeug,
daß relativ spät vorgestellt wurde ( 26. Februar
1970 ) trotzdem ein guter Wert, der eine Vervierfachung
des Vorjahresergebnisses bedeutete. Von diesen
3196 Fahrzeugen waren 1769 mit Schaltgetriebe
und 1339 mit Automatikgetriebe und der RAM AIR
III - Maschine gebaut. Lediglich 88 Fahrzeuge
erhielten den RAM AIR IV - Motor. Davon hatten
59 Stück Automatikgetriebe, bleiben 29 mit Automatik.
1970 bleibt als Wendepunkt für den Firebird in
Erinnerung. Die Abkehr von "Mustang"-ähnlichen
Aussehen zu einem führenden Stil, der schwer zu
übertreffen war.
Produktionszahlen:
Modell |
Hand |
Autom. |
Gesamt |
Firebird
V6 |
|
|
3184 |
Firebird
V8 |
2899 |
15975 |
15740 |
Esprit
V8 |
2104 |
16857 |
18961 |
Formula
400 V8 |
2777 |
4931 |
7708 |
T/A RamAir
III V8 |
1769 |
1339 |
3108 |
T/A RamAir
IV V8 |
59 |
29 |
88 |
Gesamt |
9608 |
39131 |
48739 |
|
|
|
|