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1975 - The Liability Of Spirit
Die Verkaufszahlen des Vorjahres bestimmten das Schicksal des 1975 Trans Am. Der große Vogel auf der Haube war noch erhältlich, der große Motor unter der Haube war verschwunden.
In der Presse kündigte Pontiac erfreut an, dass der 455 CID – Motor nicht länger erhältlich sei. Denn die Käufer wollten diese großen Motoren nicht mehr. Zumindest sagten Sie das. Allerdings betonten viele verschiedene Journalisten, dass ein Auto wie der Trans Am einen leistungsstarken Motor braucht. Dazu aber später mehr.
Eine große und sehr willkommene Änderung fand an der Heckscheibe statt. Die Modelle der vorherigen Jahre hatten als Mängelpunkt immer die eingeschränkte ¾-Sicht nach hinten. Durch die extreme Neigung der Heckscheibe und zu kleine Außenspiegel war ein Spurwechsel immer mit “Augen zu und durch” verbunden.
Die neue Heckscheibe hatte jetzt einen 90° - Winkel und war insgesamt größer. Dieses vergrößerte Fenster sorgte auch für helleres und gemütlicheres Inneres. Allerdings sorgte dieses neue Design auch für Kummer. Die oberen Ecken des Fensters hatten eine Kante, die perfekt das Wasser sammelte und somit war Rost scheinbar unvermeidlich.
Die dritte Frontänderung innerhalb von 3 Jahren beförderte die Standlichter vom Bereich unterhalt des Front-Bumper zu den äußeren Ecken des Kühlergrills. Dafür waren sie jetzt wieder verchromt. Ziemlich einfallslos war die Entscheidung, die Ausbuchtungen der früheren Lichterposition zu belassen und abzudichten.
Die Farbauswahl explodierte förmlich auf 4 Varianten. Sterlingsilber, Cameo-Weiß, Seeräuberrot und Sternenblau. Das außergewöhnliche am überlicherweise schnell verblassenden Sterlingssilber war der Rot-Schwarz-Braune Firebird und entsprechende Kennzeichnungen und Motorbezeichnungen.
Im Inneren verschwand die Farbe Grün als Option und die Farbe Rot wurde in ein Burgunderrot geändert. Durch die freie Farbauswahl ergaben sich unzählige Kombinationsmöglichkeiten. Dadurch wurde der Mangel an Motorauswahl ausgeglichen. Der 8-Track-Spieler, der in der Mittelkonsole platziert war, war noch immer Pflicht.
Das Armaturenbrett blieb mit allen Instrumenten identisch. Eine drastische Änderung wurde allerdings am Tacho vorgenommen. Der mörderische 260 km/h – Tacho wurde durch einen 180er ersetzt. Die Theorie der Regierung besagt, dass ein Tacho der nur bis 180 geht Otto Normalverbraucher dazu bewegt auch nur 180 zu fahren. Mensch Leute, das ist ein Trans Am! Gebt den Jungs wofür sie bezahlt haben!
Als Triebwerk sorgte standardmäßig ein 185 PS
starker 400er für Vortrieb. Dieser machte den
eingeschränkten Tacho ebenfalls zum Thema. Die
Leistungsspitze wurde bei 3600 Upm erreicht. In
früheren Zeiten mit 3.73 und 4.10 hätte dies bedeutet,
dass der Wagen bei 96 km/h die Leistungsspitze
erreicht hat. Das Drehmoment lag bei 310@1600
Upm.
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Erneut
wurde ein neuer Zylinderkopf entworfen. Die Nockenwelle
in allen 400ern war mehr Drehmomentorientiert. Die
geringere Größe der Auslassventile ergab sich aus
dem 1-Rohr-Auspuffsystem mit Katalysator. In späteren
Modellen erhielt der Trans Am wieder 2 Rohre mit
jeweils einem Katalysator, doch in diesem Jahr hatten
alle Fahrzeuge nur ein Rohr.
In diesem Jahr wurden Schaltgetriebe im Verhältnis
3 : 1 schlechter verkauft als die Automatikvariante.
Die 400er Variante mit 4 Gang Schaltung wurde 6140
Mal produziert, fast genauso viel wie in den vorherigen
3 Jahren insgesamt. 20277 Automatikautos stehen
dem gegenüber. Als Opfer der neuen Abgasvorschriften
ist auch die Turbo HydraMatic 400 zu nennen. Sie
wurde durch die Turbo 350 ersetzt, da der Katalysator
so groß war, das die 400 einfach nicht mehr passte.
Und so ergab es sich, das in diesem Jahr die 455er
Maschine und das 400 Turbo-Getriebe verloren gingen.
Um den 400er fit für die neuen Abgasrichtlinien
zu machen wurde eine neue Zündkerze entwickelt,
die H E I (High Energy Ignition). Die neue Zündung
ersetzte die konventionellen Punkte und Kondensatoren
mit magnetischen Zündermodulen. Das System funktionierte
zuverlässiger und beförderte 35000 Volt statt der
vorherigen 25000.
Treibstoffbedingungen wurden ebenfalls geändert.
Jetzt liefen die Motoren mit 87 Oktan Bleifrei.
In Verbindung mit den Katalysatoren wurde damit
der CO2 –Ausstoß verringert. Unglücklicherweise
produzierten die ersten Kats Schwefeldioxid, sodass
die Abgase nach faulen Eiern rochen.
Ein Motor mit der Bezeichnung 455 HO war ebenfalls
erhältlich. Der Motor stammte ursprünglich aus Kombis
und dem Bonneville, erhielt eine 4 Gang Automatik
mit 3.23 :1 Differential. Somit war eine gute Beschleunigung
gewährleistet. Die Bremsen wurden ebenfalls verstärkt.
Äußerlich erhielt der Shaker die 455 H. O. – Beschriftung
sowie verchromte Endrohre. Der Motor produzierte
200 PS bei 3500 Umdrehungen mit einem Drehmoment
von 330 bei 2000 Umdrehungen. Kompression, Zylinderkopf
und Nockenwelle entsprechen dem 74er 455-Model.
Diese Fahrzeugvariante wurde 857 Mal hergestellt.
Der Preis betrug 4740.00 Dollar. Die Rekordumsätze
machten General Motors deutlich, dass es richtig
war dem Firebird nicht den Stecker rauszuziehen.
Ford und Chevrolet konnten sich nur verwundert am
Kopf kratzen, verwundert darüber, was mit ihren
leeren Kassen geschah. Letztenendes sollte es für
Chevrolet bis 1980 und für Ford bis 1982 dauern,
bis sie ein ebenbürtiges Model parat hatten. 27.274
T/As wurden 1975 gebaut und mit der Rückkehr eines
großen Motors konnte der alte Geist des Sportwagens
weiterleben.
Produktionszahlen:
Modell |
Hand |
Autom. |
Gesamt |
Firebird V6 & V8 |
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22293 |
Esprit V6 & V8 |
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20826 |
Formula V8 |
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13670 |
T/A 400 |
6140 |
20277 |
26417 |
T/A 455 |
857 |
0 |
857 |
Gesamt |
6997 |
20277 |
84063 |
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