|
|
1979 - Never Again
“So
etwas wird es nie wieder geben”
Diese
profetischen Worte standen in der Januar-Ausgabe der “Car & Driver” von
1979. Die letzten 400er wurden 1978 gebaut und somit waren nur noch wenige Model
mit dieser Motorvariante erhältlich, sie erhielten alle eine 4-Gang-Schaltung.
Die neue Kraftstoffverordnung zeigt Wirkung und bewirkte, daß günstige
Sunbirds die Lücken der großmotorigen Trans Am’s füllten.
Der
Trans Am war immer ein leistungsstarkes Auto. Aber zum ersten Mal war eine
kleine Motorisierung erhältlich. Hierbei handelte es sich um das Leichtgewicht
301 CID das neben der alten 403 Olds-Maschine gewählt werden konnte. Der zuvor
erwähnte 220 PS starke 400er verblieb nur als spezielle Option und im folgenden
Jahr sollte es keine Big-Blocks mehr geben. Nur den 301er.
Aber
wenn wir schon von negativen Dingen sprechen dann sollten wir das neue Aussehen
nicht vergessen. Das Fahrzeug erhielt eine neue “Nase, der traditionelle Kühlergrill
zwiischen den Frontlampen war endgültig Vergangenheit und ein paar dicke
Polster wurden angebracht. Der neue Kühlergrill befand sich nun in den unteren
äußeren Ecken. Er war in schwarz gehalten und beinhaltete auch gleich noch
Blinker und Parklicht. Die Front war insgesamt flacher. Die vier seperaten
Lichter saßen nun in tiefen Nischen. Der FrontSpoiler saß jetzt tiefer
und war aus flexiblerem Material gefertigt. Dieser neue Spoiler war so
geformt, daß der den Fahrtwind von unten in den Motorraum umleitet. Die
Deflektoren vor den Rädern wurden ebenfalls größer. Chrom war “Out” und
somit waren alle schönen und strahlenden Fassungen, z.B. die der
Windschutzscheibe, in mattem Schwarz gehalten. Diese änderte den Gesamteindruck
des Fahrzeugs gewaltig. Jetzt sah es aggresiver aus, zumindest solange, bis die
Farbe abblätterte. Das Heck war insgesamt eine Kopie der Front. Die
traditionelle Positition des Kennzeichen zwischen den Rückleuchten war vorbei.
Jetzt befand sich das Kennzeichen in einer Nische innerhalb der Stoßstange. Die
Stoßstange erhielt an den Außenseiten dieselben Polster. Der Heckspoiler wurde
größer und eckiger.
Die
größte, aber diesmal gut aussehende Änderung wurde an den Rücklichtern
vorgenommen. Die Lampen erstreckten sich nun fast durchgehend
von einer Seite zur anderen, in der Mitte befand sich der
Tankdeckel. Zusätzlich waren die Lampen Schwarz getönt und
gaben erst bei eingeschaltetem Licht das strahlende Rot frei. Für
das Jahr 1979 war das extrem “Cool”. Der einfache Firebird
hatte weiterhin die einfachen roten Rücklichter.
Neben
den Änderungen der Karrosserie gab es auch Änderungen am
“Fahrwerk”. Die P225/70R15 ersetzten die GR70x15 und waren
nun Standard. Die 8 Zoll – Snowflake-Felge war jetzt das
einzig erhältliche Alu-Rad. Die Radnabenabdeckung änderte sich
von der halbkonischen Metallausführung in ein sechseckiges
Plastikteil wie es sogar heute noch bei den Modellen von 1992 zu
sehen ist. Das WS6-Upgrade von ‘78 war weiterhin erhältlich
und wurde um eine weitere Option erweitert. Die üblichen
Trommelbremsen am Heck wurden durch innenbelüftete
Scheibenbremsen ersetzt. Dadurch erhielt das Auto eine sehr große
Bremskraft und damit der Fahrer das nicht vergißt, wurde ein
“4-Wheel-Disc”-Aufkleber auf den äußeren Türgriffen
platziert.
Wie
bereits erwähnt, konnte als Motorisierung ein 150 PS starker
301 V8 gewählt werden. Das Drehmoment lag bei 240 @ 2400 Upm.
Der Wagen war insgesamt gut ausbalanciert und wog 110 pounds
weniger als das Model mit großem Motor. Die großen Motoren
bestanden aus dem Olds 403 mit Automatikgetriebe oder der 400er
mit Handschaltung. Die 403-Automatikvariante war sehr beliebt
und wurde 94773 mal verkauft. Die 403er erhielt verschiedene Übersetzungen
von 2.41, 2.56 oder 2.73. Für die letzte Auflage des
400er wurde die Übersetzung auf 3.23 : 1 festgelegt. “Car
& Driver” trieb das Auto auf 212 km/h bei 5400
Umdrehungen. Dieses Model war eines der letzten, dessen Höchstgeschwindigkeit
durch die Übersetzung statt durch mangelnde Zugkraft eingeschränkt
wurde. Das Drehmoment befand sich bei 320 mit 2800 Umdrehungen.
|
|
|
|
|
|
Zur
Feier des 10jährigen Jubiläums des Trans Am erschuf Pontiac
eine sehr spezielle Edition. Das Fahrzeug war in herrlichem
Silber mit leichten Holzkohlefarbton lackiert und besaß
rot-braun-silberne Streifen. Die Farbe Silber war beherrschend
und der leichte Braunton war auf Dach, Motorhaube, Türen und
Spoiler zu sehen. Auf der Motorhaube befand sich der bis dahin
größte Firebird. Der Vogel war so groß, daß er in mehreren
Teilen angebracht wurde. Der Haubenvogel und die Beschriftungen
folgten dem allgemeinen Farbton und waren ebenfalls in
silberbraun, rot und schwarz gehalten. Um die optische
Unterscheidung zum normalen Trans Am weiter zu verstärken wurde
eine neue hochglanzpolierte Aluminiumfelge montiert. Um das
ganze Abzurunden wurden übertrieben große Firebirdsymbole auf
der B-Säule angebracht. Das Interieur war sehr üppig. Der
gesamte Innenraum wurde in einem leichten Silber/Grauton gefärbt.
Silbernes Leder mit Sitzlehnen aus Stoff und Kopfstützen. Der
Boden wurde dicker gepolstert und ausgelegt. Zusätzlich wurde
der Innenraum gegen die Geräusche des V8 gedämmt (aber gerade
deswegen kauf ich ihn doch , oder?). Zusätzlich wurden die
meisten mit T-Tops, elektrischen Fensterhebern, PowerLock (Art
Zentralverriegelung) und Kofferraumfernöffnung sowie dem
WS6-Paket ausgestattet. Als Motoren waren der 403 oder der 400er
wählbar. Der Preis lag bei 10.620 Dollar. Pontiac produzierte
7.500 Exemplare. Einige wurde als Pacecar für die Nascar-Serie
genutzt. Extrem begehrt ist heute noch die Version für das
Daytona 500 – Rennen.
Die
Leistungsdaten dieses Autos nahmen im Vergleich zum Vorjahr
teilweise zu. Durch die etwas höhere Übersetzung dauerte die
Überwindung der Quater Mile mit 15,3 Sekunden etwas länger.
Die bessere Aerodynamik ermöglichte dafür eine höhere
Geschwindigkeit von 155,5 km/h an der Meßmarke. Die
Beschleunigung von Null auf 60 mph dauert 6,7 Sekunden, eine
halbe Sekunde schneller als im Vorjahr. Das WS6-Paket mit 4
Scheibenbremsen sorgte für einen Bremsweg aus 100 km/h von 44,5
Metern.
Fahrwerkstechnisch
gab es wohl wieder nicht vergleichbares in diesem Jahr. “Car
& Driver” ließ erneut die bekannten Kandidaten Corvette,
Z28, Ford Capri und einen frontgetriebenen Phoenix gegeneinander
antreten. Dem Trans Am wurden hervorragenden Fahreigenschaften
zugeschrieben. Lediglich der Camaro kam diesem Fahrverhalten
recht nahe, aber die größeren Stabilisatoren und die bessere
Federung hielten den Trans Am neutraler auf der Straße. Äußerst
Bemerkenswert ist, daß dieses gute Testergebniss mit dem
“kleinen” 150 PS 301 V8 erreicht wurde.
Der
Preis für den Trans Am lag 500.00 Dollar höher als im Vorjahr
und somit bei 6.299,00 Dollar. Der Trans Am war so beliebt, daß
die 100.000-Marke übersprungen wurde und bei 116.535 stehen
blieb. Heutzutage wird die Firebird-Reihe in Amerika gerade mal
rund 60.000 Mal pro Jahr verkauft und die wenigsten davon sind
Trans Am. Aber 1979 war die Zukunft des Trans Am noch rosig und
versprach weiterhin große Erfolge.
Die
Trans Am’s wurden genauso schnell gekauft wie gebaut. Dies
bekamen die Käufer auch bald zu spüren, da die
Fertigungsqualität nachließ. Die Paßgenauigkeit der Türen,
Kotflügel, Stoßstangen, Hauben und Dächer war jämmerlich.
Die T-Tops waren Undicht. Der Lack hatte Nasen und leichte
Tupfen. All dies wurde von der Qualitätssicherung toleriert.
Hauben flatterten und Türen schepperten. Aber das Auto war noch
immer ein Trans Am.
Die
erfreuliche Leistungsfähigkeit drohte allerdings ein Opfer der
bereits erwähnten neuen Regulierungen zu werden. Die Ingenieure
arbeiteten fieberhaft daran eine Maschine zu entwickeln die den
Werten einer 400er gleichgestellt sein sollte und trotzdem
innerhalb der festgeschriebenen Werte liegt. Es sollte
allerdings einige Zeit dauern bis dieses Ziel erreicht wurde.
Die 400 war definitiv tot. “So etwas wird es nie wieder
geben”. Wie wahr....
Produktionszahlen:
Modell |
Schalter |
Autom. |
Gesamt |
Firebird V6 & V8 |
|
|
38642 |
Esprit V6 & V8 |
|
|
30853 |
Formula V8 |
|
|
24850 |
T/A w/301 |
1590 |
7015 |
8606 |
T/A w/400 |
2485 |
|
2485 |
T/A w/403 |
|
48488 |
48488 |
T/A w/301* |
1530 |
3301 |
4831 |
T/A w/400* |
2917 |
|
2917 |
T/A w/403* |
|
30728 |
30728 |
T/A w/301** |
213 |
360 |
573 |
T/A w/400** |
1107 |
|
1107 |
T/A w/403** |
|
9874 |
9874 |
T/A w/400*** |
1817 |
|
1817 |
T/A w/403*** |
|
5683 |
5683 |
Gesamt |
|
|
211453 |
* Trans Am mit T-Top
** Trans Am SE mit T-Top
*** 10th Anniversary Edition
|
|
|
|